Besuch von Qwenola Morvan am GFS

Welche Auswirkungen hat die Pandemie auf Jugendliche in Frankreich, und, ganz aktuell, wie gehen junge Leute in Frankreich mit Nachrichten über den Krieg in der Ukraine um? Antworten auf diese Fragen konnten die Schülerinnen und Schüler des Kombikurses Q11/12 Französisch erhalten, den die junge Französin Qwenola Morvan besuchte.

Gwenola macht zurzeit ein Praktikum in einer Praxis für Jugendpsychiatrie in Ebermannstadt. Die Vermittlung des Praktikumsplatzes konnte durch ihre Austauschpartnerin im Schüleraustausch, die in der Nähe von Bayreuth wohnt, gelingen. In Deutschland sind die Auswirkungen der Pandemie auf Jugendliche deutlich spürbar. Doch wie sieht es in Frankreich aus? Gwenola berichtete, dass auch in unserem Nachbarland viele Jugendliche mit Einsamkeit, nachlassendem Selbstbewusstsein und Ängsten zu kämpfen haben, dass sie aber andererseits auch die Zeit in der Familie zu schätzen wussten. Im anschließenden Gespräch berichteten die deutschen Schülerinnen und Schüler, wie sie den Beginn der Pandemie empfanden. Viele gewöhnten sich schnell an den veränderten Tagesablauf, mit Hilfe der sozialen Medien gelang es ihnen gut, in Kontakt mit Freundinnen und Freunden zu bleiben und ein paar schafften sich neue Haustiere an. Gwenola überraschte danach mit der Mitteilung, dass viele Jugendliche in Frankreich auch nach dem Fallen des Gebots zum Maskentragen die Maske in ihrem Alltag beibehalten wollen. Viele Jugendliche in Frankreich hätten sich an das Tragen der Masken gewöhnt, es helfe ihnen, ihre Unsicherheit zu verbergen und manch einer könne so vermeintliche Schönheitsfehler wie Akne überdecken.

Anschließend ging es in dem Gespräch noch um den Krieg in der Ukraine. Gwenola berichtete, dass viele Jugendliche in Frankreich sehr verunsichert seien. Ein Unterschied zu Erwachsenen zum Umgang mit Nachrichten über den Krieg sei nicht feststellbar, beide Gruppen seien gleichermaßen über den Angriffskrieg auf ein Land in Europa schockiert. In ihren Erfahrungen aus Praxen in Frankreich und Deutschland habe es aber noch keine Fälle gegeben, in denen Kinder wegen Ängsten vor dem Krieg behandelt werden mussten. Die deutschen Schülerinnen und Schüler berichteten daraufhin über ihre Erfahrungen im Zusammenhang mit dem Ukrainekrieg. Im Freundeskreis und in den Familien wird häufig darüber gesprochen; in der Schule gehen hauptsächlich die Fächer Sozialkunde und Geschichte auf das Thema ein.

Gwenolas Besuch war eine gute Gelegenheit, eine Muttersprachlerin kennenzulernen und "echtes" Französisch im entsprechenden Sprechtempo zu hören. Die deutschen Schülerinnen und Schüler konnten aber auch feststellen, dass sich ihre Kenntnisse und ihre Sprechfertigkeiten sehen lassen können und sie für die anstehenden Abiturprüfungen bestens gerüstet sind.

K. Metschnabl