Das GFS stellt mit Daniel Wahl erstmals einen Landessieger in Latein
Eine Zeitenwende erkennt man oft erst im Nachhinein. Für den römischen Geschichtsschreiber Sallust war es das Jahr 146 v. Chr., als mit der Zerstörung Karthagos eine neue rücksichtslose Machtpolitik in Rom einsetzte. Darin sah Sallust den Beginn des Niedergangs der Republik und einen Verrat an den Werten der Väter. Mit der Schilderung dieser Zeitenwende sollte sich der Abiturient Daniel Wahl in der dritten Runde des 34. Landes-wettbewerbs Alte Sprachen auseinandersetzen.
Unter den etwa 700 Mitbewerbern hatte er sich bereits in der ersten Runde mit seiner Übersetzung eines Pliniusbriefes durchgesetzt und in der zweiten Runde durch seine Interpretation einer Vergilstelle und ihre Anwendung auf aktuelle Entwicklungen erneut qualifiziert. Die letzte Runde fand am 14. März 2022 in einem Kolloquium mit zwei Altphilologen aus dem Kultusministerium - pandemiebedingt als Videokonferenz - statt. Daniel hatte nur 20 Minuten Zeit, sich mit dem Text zu beschäftigen. Dann trug er seine Übersetzung vor und konnte den Autor, der nicht genannt worden war, richtig erschließen. Erneut gelang es ihm, die Fachwissenschaftler von seinen Fähigkeiten zu überzeugen.
Die Nachricht, dass er einer der drei Sieger des Landeswettbewerbs sei, der von der Elisabeth-J.-Saal-Stiftung in Zusammenarbeit mit dem Kultusministerium ausgerichtet wird, bekam Daniel in seiner letzten Schulwoche telefonisch aus München. Der Kultusminister Professor Dr. Michael Piazolo selbst gratulierte ihm in schriftlicher Form mit einer Urkunde. Er wurde für die Studienstiftung des Deutschen Volkes vorgeschlagen, die sein Studium finanzieren und durch Auslandsaufenthalte sowie Begegnungen mit akademischen Persönlichkeiten fördern will. Außerdem erreichte ihn auch der Glückwunsch des Ministerialbeauftragten für Oberfranken, Dr. Harald Vorleuter. Nicht ohne Stolz blickt die Schule und besonders die Fachschaft Latein auf ihren erfolgreichen Absolventen.
B. Heberlein