"Blätterwald" am GFS: "Wann ist ein Held ein Held"

Am Mittwoch, den 15.11.2023, war das GFS wieder einmal Gastgeber für eine "blätterwald"-Lesung. Der Schriftsteller und Dozent Rolf-Bernhard Essig aus Bamberg war mit seinem Buch "Wann ist ein Held ein Held" gekommen. Er las daraus vor, verwickelte die mehr als 80 Schülerinnen und Schüler der 8. Jahrgangstufe zusätzlich aber auch in viele spannende Gespräche über Heldentum.

Essig begann mit einer Diskussion über zeitgenössische Helden, wie die Feuerwehrmänner aus New York, die man von den Bildern des 11. September kennt. Schnell stellte sich heraus, dass der Begriff "Held" im Wandel der Zeit Veränderungen unterworfen war, die sich, neben der klassischen Vorstellung eines Helden, wie wir sie zum Beispiel durch die Figur des Herkules kennen, auf unterschiedlichen Ebenen zeigen. Je nach Sichtweise des Betrachters sind es ganz verschiedene Kriterien, die eine Person zum Helden machen.  Zur Veranschaulichung wurden den Schülerinnen und Schülern in visueller und akustischer Form einige Heldinnen und Helden vorgestellt, so zum Beispiel Rosa Parks, die sich getraut hat, im Bus sitzen zu bleiben und ihren Platz keinem Weißen angeboten hat; Terry Fox, ein krebskranker junger Mann, der trotz Beinprothese durch Kanada gelaufen ist;  Nelson Mandela oder Mutter Teresa. Sowohl der interaktive Charakter der Lesung - Essig bezog immer wieder die Meinung und das Vorwissen der Schülerinnen und Schüler mit ein - als auch die spannenden Wendungen, die die vorgestellten Biografien oft unerwarteterweise durchzogen, begeisterten die Zuhörer. Sie lernten: Der Begriff Held ist ein "Joker-Wort", wie Essig es nannte. Man kann es nach Bedarf nutzen für Menschen, die sich in ganz unterschiedlicher Weise  verhalten.

Insgesamt kann die Veranstaltung als gewinnbringender Beitrag für alle Anwesenden gewertet werden. Die Schüler hatten Gelegenheit, einmal in diese Form der Kulturunterhaltung "hineinzuschnuppern". Zudem erlaubte die Lesung eine Form der Nähe zum Schriftsteller, die sonst nicht gegeben ist und die von daher eine ganz besondere Begegnung dargestellte.

S. Teufel