Planspiel POL&IS: "Absolut empfehlenswert!"

Was ist eigentlich POL&IS? Diese Abkürzung steht für "Politik und Internationale Sicherheit" und ist eine interaktive, rollenbasierte Simulation, die die weltpolitischen Zusammenhänge vereinfacht darstellt und für Jugendliche und Erwachsene erlebbar macht. Wir am GFS hatten uns für die 3-tägige Simulation entschieden und durften dafür in die Frankenakademie "Schloss Schney" fahren, eine politische Bildungs- und Tagungsstätte.

Hauptmann Dhany Sahm, Jugendoffizier der Bundeswehr, besuchte uns bereits vor der POL&IS-Fahrt am GFS, um die Klassen 10a, b, c und 10d über das Planspiel zu informieren, wichtige Fragen zu klären und schon einmal einige bedeutende Rollen zu besetzen. Schülerinnen und Schüler kämpften dann mit guten oder weniger guten Argumenten dafür, die ein oder andere vermeintlich spannende Rolle im Planspiel zu ergattern.

   

Die Rolle des UN-Generalsekretärs, eine der mächtigsten politischen Positionen der Welt, wurde noch am GFS vergeben. Einige Schülerinnen bewiesen mit einem Sitzstreik und überzeugenden Argumenten, dass sie sich für die Rolle von Greenpeace- oder Amnesty International-Aktivisten eignen. Auch die Vertreter und Vertreterinnen der Weltbank wurden schon vor dem Planspiel festgelegt. Tischtennisschläger und Spiele wurden eingepackt, ebenso wie Business-Outfits, das war den drei Soldaten der Bundeswehr, die das Planspiel gemeinsam leiteten, wichtig, denn: "Ein Regierungschef trägt keine Jogginghose."

Im Bus wurden dann die Zwei- und Dreibettzimmer verteilt und auf Schloss Schney schließlich die restlichen Rollen per Zufallsprinzip vergeben. Plötzlich war man als Regierungschef von China oder Wirtschaftsminister der Region Europa wiedergeboren und musste erst einmal Rollenkarten und Länder-Fakten studieren, um in die Rolle hineinzufinden.

Im Wirtschaftsraum wurde hart verhandelt, an der Börse spekuliert und heimlich schlossen die Regionen Russland und die Region Arabien Verträge, was bei anderen Regionen Unbehagen hervorrief, da Arabien zunächst nicht davon abzuhalten war, ihren Atomwaffenbau voranzutreiben. Auch eine UN-Resolution kam nicht zustande, da eine Region ihr Veto einlegte. Dass dann auch noch Bodentruppen, Marine und Luftstreitkräfte durch die Staatsminister der Regionen auf der großen Weltkarte an Grenzen gerückt wurden, sorgte für weitere Verunsicherung und einige Regionen der Welt rüsteten auf. Nein - wir sprechen hier nicht von der aktuellen politischen Weltlage, sondern von einem Spiel, aber dieses sorgte schließlich dafür, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die aktuelle politische Weltlage besser verstehen konnten. Sie verstanden plötzlich, warum Länder sich bedroht fühlen, warum Länder auch egoistisch handeln und warum Afrika tatsächlich auf internationale Hilfe angewiesen ist. Sie verstanden, dass unser Konsumverhalten Berge von Müll erzeugt, der in den Regionen der Welt umhergeschoben wird und dass man Menschen auf der Flucht auch als Druckmittel benutzen kann.

Es wurde heiß. Bei weit über 30 Grad Außentemperatur brummte manch einem der Kopf wegen der Hitze und der Anstrengungen, die die Simulation mit sich brachte. Anderen schien die Hitze nichts auszumachen, sie taktierten und verhandelten in langer Hose und weißem Hemd auch noch in der Pause weiter, während die meisten schon Kaffee und Kuchen genossen. "Das Essen war unglaublich gut!", da waren sich fast alle Schülerinnen und Schüler einig. Auch der Service der Bildungsstätte war top. So waren die Rückmeldungen der Schülerinnen und Schüler bis auf wenige Ausnahmen sehr positiv: "Die Simulation war eine sehr wertvolle Erfahrung und hat uns alle weitergebracht -, im Organisieren und Verstehen von politischen Zusammenhängen als auch in den Beziehungen zueinander!"

 

Herzlichen Dank seitens der Fachschaft Sozialkunde an die begleitenden Lehrkräfte Mia Schöpf und Anja Müller-Wilfing.

K. Martin und L. Haberl