Vortrag über "Zivilcourage und Mut - wie Emilie und Oskar Schindler 1200 Menschen retteten"

 

Frau Prof. Erika Rosenberg besuchte am 23.06.2023 die 9. Jahrgangsstufe, organisiert von der Friedrich Ebert Stiftung, und berichtete über ihr eigenes Leben, ihre Arbeit und Erlebnisse mit Emilie Schindler, die sie in den 1990ern in Argentinien kennen lernte und sich mit ihr anfreundete. Daraus entstand unter anderem eine Biografie über eine mutige Frau, die wie ihr Mann Oskar Schindler Zivilcourage zeigte und die zusammen über 1200 Juden retteten. Doch was ist Zivilcourage eigentlich? Dieser Frage wurde nachgegangen und überlegt, in welchen Situationen ein solcher Mut auch heute noch zu finden ist. Schließlich wurde betont, dass jeder in vielen Situationen helfen kann. Besonders bewegend wurde die Darstellung durch Zitate von Emilie Schindler, die 2001 verstarb. Da das Ehepaar Schindler sich mit ihrer Rettungsaktion selbst in Lebensgefahr begab und dafür auch viel Geld für die Bestechung der Nazis aufbrachte, wird dessen Mut und Selbstlosigkeit deutlich. Doch Emilie Schindler sagte in aller Bescheidenheit dazu: "Wir waren keine Helden. Wir haben getan, was getan werden musste." Eine zentrale Aussage dabei war, dass nicht Oskar Schindler allein, wie der Film "Schindlers Liste" suggeriert, für die Rettung der Juden verantwortlich war, sondern v.a. auch Emilie Schindler, die zeitweise in Abwesenheit ihres Mannes vor Ort alles managte. Dazu gehörte auch die medizinische und Nahrungsmittelversorgung. Der Gegenwartsbezug wurde immer wieder deutlich, da es wichtig ist, v.a. unsere Werte wie Demokratie, Toleranz, Moral und Freiheit zu bewahren, und es keine Selbstverständlichkeit ist, danach zu leben. Außerdem wurde klar, dass man, wie Kant es schon formuliert hat, sich seines Verstandes bedienen und eben nicht Befehle ohne Weiteres befolgen sollte. Nach dem Vortrag über die Hintergründe der Entscheidungen der Schindlers konnten die Schülerinnen und Schüler noch Fragen an die Referentin stellen, die bereitwillig Auskunft gab.

 

 

© Prof. Erika Rosenberg

   

Dankenswerterweise nahm sich Frau Prof. Rosenberg-Band nach dem Vortrag für die 9. Klassen auch noch Zeit für einen Q11-Kurs, dem sie ihre Geschichte kurz erzählte und deren Fragen gerne beantwortete.

S. Kraus